Lächeln

Es gibt immer wieder Menschen, die mich inspirieren. Manche schon lange, manche immer wieder und manche erst seit kurzem. Ein Mensch, der mich immer wieder inspiriert und vor dessen Weisheit ich tiefen Respekt empfinde, ist der Benediktinermönch Bruder David Steindl-Rast. Ich weiß gar nicht mehr, wann und wie ich auf ihn aufmerksam geworden bin, doch das Wichtigste ist, dass ich auf ihn getroffen bin. Er ist aus Wien, ist mittlerweile 97 Jahre alt und lebt seit 1953 in den USA. Eines seiner Themen ist das Thema ‚Dankbarkeit‘, dazu gibt es auch eine Website Welcome to Grateful Living, vielleicht spricht sie dich an.

Heute habe wieder einmal in seinem Buch ‚Einladung zur Dankbarkeit’ geblättert und bin an folgendem Satz hängengeblieben: „Frage dich nicht ‚wie hole ich am meisten aus dem Tag heraus‘, sondern ‚wie kann ich heute jemanden ein wenig glücklicher machen‘.“

Dieser Satz hat mich nun dazu inspiriert, den heutigen Blog zu schreiben.

Denn ist es nicht so, dass wir vor allem heute immer mehr darauf ausgerichtet sind, unseren Tag effizient zu gestalten? Wie wir alles (was auch immer dazu gehört) ‚unter einen Hut bringen‘ müssen (oder glauben zu müssen). Dass wir uns darüber definieren, was wir geleistet haben, und wie toll oder weniger toll wir uns dann wahrnehmen?

Ist es nicht so, dass viele dann am Ende des Tages einfach nur erschöpft sind, von dem was sie alles aus dem Tag ‚herausgeholt‘ haben? Dass sich keine Erfüllung, sondern stattdessen Leere ausbreitet, was dazu führt, dass man versucht noch mehr zu erreichen, um sich endlich großartig zu finden.

Wie wäre es, einfach nur mal zwischendurch zu lächeln?

„Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln“ sagt ein Sprichwort. Wenn wir uns anlächeln, dann tritt ein Entspannungseffekt ein und wir signalisieren dem Gegenüber Wohlwollen. Wir können uns somit gegenseitig etwas Gutes tun. Nun das ist nichts Neues, doch ich finde es immer wieder wichtig, sich dessen bewusst zu werden.

Wir Menschen sind fühlende Wesen und brauchen gegenseitige Zuwendung, dazu braucht es gar keine körperliche Berührung, es reicht auch die Berührung auf Herzensebene. Wenn jemand mein Herz berührt, dann empfinde ich großes Glück und ein Strahlen macht sich in meinem Herzen breit. Dann spielt es keine Rolle, ob ich etwas geleistet habe oder nicht, denn die Berührung meines Herzens beruht nicht auf einer Bedingung, die ich erfülle.

Bedingungslos – jemanden anlächeln, glücklich machen, einfach sein.

Was kannst du tun, um jemanden heute ein wenig glücklicher zu machen? Vielleicht ein Lächeln, das du dem Menschen an der Supermarktkasse schenkst? Oder irgendjemandem, den du auf der Straße oder im Bus siehst? Oder was auch immer du meinst, tun zu können. Lass es mich auch gerne unter Kontakt Beziehungs-Werkstatt Westerwald wissen.

Wenn wir etwas in unserem Zusammenleben und in unserer Welt verändern wollen, dann muss es sich dabei nicht um großartige Taten handeln. Es genügt schon, wenn wir im gegenseitigen Miteinander und in unseren Beziehungen mehr Dankbarkeit füreinander und vor allem mehr Respekt voreinander empfinden. Das können wir im Kleinen ändern und irgendwann ist es dann eine große Welle, die sich ausbreitet und in neues Bewusstsein füreinander führt.

Daran wollte ich uns mit diesem Beitrag wieder erinnern.