Fokus
Innerhalb der vergangenen Woche (also seit dem 6.11.2024 morgens) ist mehrmals der Gedanke da gewesen, wieder einen Blogbeitrag zu schreiben. Nun ist heute der richtige Tag dafür. Vorausschicken möchte ich, dass ich keine Absicht habe, mich politisch zu äußern, eher versuche ich die Entwicklung vor allem in den USA aus der Perspektive der Bewusstseins-Entwicklerin zu sehen. Dennoch hatte ich letzten Mittwoch (also am Tag des Wahlergebnisses) keinen guten Tag. Denn es war auch für mich ein Tag, von dem ich gehofft habe, dass er nicht eintritt. Es war kein guter Tag für Frauen, für Minderheiten, für Menschenrechte, für die Freiheit, für Europa, für Amerikaner und für vieles andere auch. Jimmy Kimmel, ein amerikanischer Moderator, war den Tränen mehr als nahe, als er in seiner Talkshow über den Ausgang der Wahlen sprach.
Als ich Donnerstag morgens im Bett lag und wieder über das nachdachte, was in den USA passiert, kam mir der Gedanke, mich einfach nicht mehr damit zu beschäftigen. Ich kann es nicht ändern und muss die Dinge so nehmen wie sie sind. Das bedeutet nicht, die Tatsachen zu ignorieren, sondern darauf zu achten, worauf ich meinen Fokus lenke und ihn dort auch zu halten.
Mein Fokus liegt auf der zwischenmenschlichen Liebe. Und damit meine ich nicht nur die Liebesbeziehung, sondern die Liebe im Sinn der Nächstenliebe, also die Liebe zwischen menschlichen Wesen, aber auch zu den Tieren und der Natur. Liebe zur Schöpfung drückt es vielleicht am besten aus. In meiner Arbeit und in meiner persönlichen Entwicklung – beides ist ja nicht voneinander zu trennen, denn mein Sein ist ja ein wesentlicher Aspekt meiner Tätigkeit als Beraterin/Coach – steht die Selbstliebe und die Liebe zu anderen Wesen im Mittelpunkt.
Besonders habe ich dies Samstag vor einer Woche gespürt, als ich in meinen Räumlichkeiten den ersten ‚Aufstellungsnachmittag‘ durchgeführt habe. 8 Menschen sind sich gegenseitig zur Verfügung gestanden, um sich in der Auflösung von Problemen zu unterstützen. Es war eine wunderschöne Energie im Raum und die Themen konnten sich in Liebe zeigen und auch gehen. Wir waren alles sehr berührt von der Kraft der Liebe, die geflossen ist.
Am nächsten Tag war ich mit meinem Freund im Friedwald im Wildenburger Land, um den Ort zu suchen, wo ein ehemaliger Freund beigesetzt wurde. Der Baum war nicht einfach zu finden, zumal nichts an ihn – z.B. mit einer Plakette – erinnert. Als ich dort stand, ging mir durch den Kopf, wie schlimm es sein muss zu sterben, ohne wirkliche Liebe erfahren zu haben. Genau dies war bei diesem Freund der Fall. Ich kannte den Freund nicht, doch ich fühlte große Traurigkeit und auch Liebe, die sich aus mir verströmte.
Ein paar Tage später telefonierte ich mit einer langjährigen Freundin, die mit ihrer Familie seit einem Jahr in einem Krisenmodus aufgrund der schweren Erkrankung ihres Mannes lebt. Sie sagte mir, wie wichtig es ihr ist, ihrer siebenjährigen Tochter eine gute Mama zu sein. Das ist ihr viel wichtiger als ihre ‚Karriere‘ und Geld. Die Werte, die sie ihrer Tochter mitgibt, beruhen auf einer tiefen Liebe zu ihr. Diese Werte sind ein Fundament für das Leben des Kindes, das ihr niemand nehmen kann. Die Liebe, die die Kleine erfährt ist, prägt sie, gibt ihr ein gesundes Selbstwertgefühl und ist für sie etwas ganz ‚Normales‘.
Worauf möchte ich hinaus? Wir Menschen sehnen uns im Grunde nach Liebe und dem ‚Ich werde gesehen‘. Der Punkt ist, dass wir zuallererst bei uns selbst beginnen müssen, uns mit Selbstliebe zu begegnen, uns so anzunehmen wie wir sind. Das ist kein einfacher Prozess, aber es gelingt.
Ein bekannter Spruch Gandhis lautet: „Wir müssen die Veränderung sein, die wir sehen wollen.“ Es geht nicht anders. Wenn wir uns nicht verändern und mehr in die Liebe zu allem was ist – und vor allen zu uns selbst – kommen, dann wird sich nichts verändern. Dann werden Neid, Hass und Wut herrschen.
Wir haben es nicht in der Hand, was andere machen, aber wir haben in der Hand, welchen Weg wir einschlagen wollen. Ganz persönlich.
Am Ende meiner Tage möchte ich mit dem Gefühl gehen, dass es okay ist zu sterben. Weil ich erfahren habe wie es, ist tief zu lieben und geliebt zu werden. Weil ich erfahren habe, dass alles miteinander verbunden ist und die Liebe, die ich mir gebe auch zu allen und allem anderen fließt.
Darauf richte ich meinen Fokus. In Zeiten wie diesen nicht einfach, aber wichtiger als alles andere.
Worauf richtest du deinen Fokus?
Anmerkung: Um die kollektive Entwicklung des menschlichen Bewusstseins besser zu verstehen, kann ich euch die Arbeit von Beck/Cowan ‚Spiral Dynamics, Marion Küstenmacher und Ken Wilber empfehlen. Mit der Lektüre dieser Bücher habe ich verstanden, wo wir uns befinden und warum ich mich manchmal wie auf einem anderen Stern fühle 😊. Und wohin wir uns entwickeln werden, auch wenn es noch sehr lange dauern wird…..
Glück
Heute bin ich besonders glücklich. Du fragst dich vielleicht warum und daher möchte ich dir darüber berichten. Ich denke, es liegt daran, dass ich in der letzten Woche meinem Wesenskern wieder ein Stück nähergekommen bin. Denn natürlich bin auch ich noch nicht da, wo ich am Ende meines Lebens gerne sein würde, nämlich in der vollkommenen Erkenntnis des Seins an sich. Ob ich diese jemals erlangen werde, weiß ich nicht. Eigentlich ist es unwichtig, doch dennoch ein Wunsch in mir. Der Weg ist das Ziel heißt es ja, und genauso empfinde ich das auch.
Der Weg war und ist nicht einfach, doch das spielt keine Rolle. Es geht nicht darum, dass ich in einem dauerhaft glücklichen Zustand bin, was immer diesen auch ausmacht. Denn wir brauchen die Täler des Lebens, damit wir in unsere Tiefen eintauchen und aus denen dann wieder auftauchen. Je tiefer wir tauchen, desto stiller wird es um uns herum und auch in uns. Die Stille ist es, der wir hin und wieder lauschen sollten. Dann haben wir Gelegenheit eine Stimme in uns zu hören, nennen wir sie gerne Intuition oder innere Stimme. Sie zu hören ist wie ein Instrument zu lernen, Schritt für Schritt bis dorthin, dass wir wunderbare Stücke mit ihr spielen können. Die innere Musik zu hören, ihr zu lauschen und sich ihr hinzugeben – das ist ein wunderbares Gefühl und schafft in uns eine Freude, die uns strahlen lässt.
Strahlen – das hat auch viel mit Ausstrahlung zu tun. Hier meine ich nicht die ausschließlich äußere Ausstrahlung, die heutzutage mit Bildbearbeitungsprogrammen hergestellt werden kann. Ich meine das innere Strahlen, das sich dann in ein Strahlen nach außen ausbreitet.
Wir Menschen haben die Fähigkeit zu strahlen, warum tun wir es nicht viel öfter? Warum suchen wir nicht öfter die Stille in uns. Es gibt immer einen kleinen Moment das zu tun, vielleicht vor dem Schlafengehen? Das Laute im Außen gibt bei vielen den Ton an. Doch müssen wir immer darauf hören? Ist es tatsächlich das Bestimmende in unserem Leben?
Vielleicht fragst du dich einmal, worauf es in deinem Leben eigentlich ankommt. Was dich gestern oder heute glücklich gemacht hast. Und wenn du nichts findest, dann frage dich, was dich vom Glücklichsein abschneidet. Meistens sind es nicht furchtbare Schicksalsschläge, die es natürlich gibt. Oft ist es einfach nur der Gedanke, nicht gut genug oder nicht erfolgreich genug zu sein oder nicht geliebt zu werden. Es sind aber nur Gedanken, doch ist es wirklich so? Aus meiner Erfahrung sind es in der Regel, die eigenen Ansprüche an uns selbst und vor allen, die Vergleiche mit anderen Menschen, die wir anstellen. Da können wir nur verlieren.
Sich mit seinen Schwächen zu akzeptieren und anzunehmen – das ist ein großer Schritt zum Glücklichsein. Und nicht nur das. Es bringt uns auf dem Weg zu unserem Wesenskern – das was uns wirklich ausmacht – immer näher. Sich selbst auszudrücken, egal worin – das ist eine Fähigkeit, die den Menschen ausmacht. Eine großartige Fähigkeit finde ich. Der Mensch ist ein Wunder und verfügt über ein Bewusstsein, dessen Potential uns noch nicht einmal annähernd klar ist. Mich macht die Entwicklung meines Bewusstseins unglaublich glücklich und friedvoll. Ich hoffe, noch lange hier auf dieser wunderbaren Erde leben zu dürfen und meinem Wesenskern – auch durch meine Berufung – Ausdruck zu verleihen.
Mittelhof
Gerade komme ich heute am 5. August von einem Abendspaziergang zurück und habe den Impuls, dir von diesem Ort, den ich vor 5 Jahren gefunden habe, zu erzählen.
Als ich im Mai 2019 – das war kurz vor meinem Umzug nach Deutschland (in die Nähe von Koblenz) – mein Haus im Internet gefunden habe, war mir sofort klar, dass es meines sein wird. Ich kam also kurzerhand hierher, um es zu besichtigen, und hatte bei der Einfahrt in das Dorf das Gefühl, dass es sich um einen besonderen Platz handelt. Und an diesem Gefühl hat sich bis heute nichts geändert. Die Energie dieses Ortes ist sehr schön, es ist so friedlich hier, egal zu welcher Jahreszeit. Jetzt im Sommer genieße ich die Umgebung besonders, kann mich am Grün gar nicht satt sehen und erfreue mich an den Stimmen der Vögel.
Ich gehe aus meinem Haus raus, bin 20 Meter später auf einem Wiesenweg, über den die Gabelweihe fliegt, weil ich näherkomme. Ein Festessen für diese wunderschönen Raubvögel wird es, wenn die hohen Maisfelder abgeerntet sind oder der Bauer unterhalb von mir wieder die Wiese mäht, auf der nun seine Kühe grasen. Ein wenig später im Wald hoppelt mir ein Kaninchen entgegen, wir beide erschrecken uns, wer mehr weiß ich nicht. Jedenfalls ist es eindeutig schneller als ich verschwunden. Die beiden alten Pferde auf der Koppel kennen mich mittlerweile auch schon, und etwas später stehe ich im ‚Zauberwald‘, der so eine märchenhafte Atmosphäre hat, sodass man sich gut vorstellen kann, dass hier Waldwesen wie Elfen oder Zwerge wohnen könnten. Die großen Eichen und Buchen, die sicher viel erzählen können, bestaune ich auch immer wieder. Man hört nicht mehr als das Zwitschern der Vögel, das Zirpen der Grillen und Rascheln der Blätter. Oft setze ich mich noch auf ‚meine‘ Bank, von der man Richtung Wissen schaut und die für mich auch etwas Besonderes ist, da ich von dort aus einen Wunsch, der in Erfüllung gegangen ist, weg geschickt habe.
Als ich damals mein Haus gekauft habe, hatte ich das Bild in mir, dass ich hier nochmal einen Ort schaffe, an dem Menschen innerlich zur Ruhe kommen können. Einen Ort, an dem man einfach sein darf und immer mehr bei sich selbst ankommt. Dies ist – so finde ich – gelungen und ich freue mich über jeden Menschen, der zu mir kommt und mir sagt, wie wohl er sich hier fühlt. Nichts anderes möchte ich. Denn es ist gerade in unserer hektischen Zeit so wichtig, ruhig zu werden, in deine Innenwelt einzutauchen, herauszufinden was dir guttut und deiner Seele Raum zu geben.
Auch ich nehme mir diese Zeit für mich ganz bewusst. Ich spüre, wie sehr ich mit der Natur hier verbunden bin, mit meinem Garten, dem Wald und den Wiesen bzw. Feldern. Für mich ist es Luxus, die Greifvögel über die Wiesen kreisen zu sehen und die Hummeln zu beobachten, die meinen Lavendel anscheinend sehr lieben. Und ich erinnere mich immer wieder daran, wie glücklich ich mich schätzen darf, in und mit dieser Landschaft, die meiner Seele so entspricht, zu leben.
Dass ich hier auch meinen Platz gefunden habe, meiner Berufung nachzugehen, ist doppelter Luxus. Ich freue mich auf die nächsten Jahre hier und darauf, meine Räume deinem inneren Raum zur Verfügung zu stellen, damit du den Platz in dir findest, an dem dein Herz ganz weit wird.
Freundschaft
Der letzte Blogbeitrag ist einige Zeit her, was auch daran lag, dass in den letzten Wochen einfach sehr viel – positive – Dinge geschehen sind und ich keine Muße hatte, um in mich zu gehen.
Ein wichtiger Meilenstein in meinem Leben war mein 60-zigster Geburtstag vor ein paar Wochen, den ich einige Tage lang im Kreis von meinen engsten Freunden und der Familie gefeiert habe. Meine Freunde aus Österreich waren alle angereist, was mir sehr viel bedeutet hat. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass man eine so lange Reise (rund 1600 Kilometer hin und zurück) für 2 Tage Feiern auf sich nimmt. Ich war sehr gerührt von der großen Wertschätzung, die ich – auch von meiner Familie und meinen ‚deutschen‘ Freunden‘ – bekommen habe. Das veranlasst mich dazu, den heutigen Blog zu schreiben.
Was macht nun eine gute Freundschaft für mich aus?
Freundschaft bedeutet für mich, dass
- ich meine Freunde einfach nicht mehr missen möchte
- es mich berührt, wenn es ihnen schlecht geht, und ich für sie da bin soweit es möglich ist bzw. auch sie es zulassen
- ich nicht alles verstehen muss, aber das Unverständliche akzeptiere
- ich nichts bewerte, auch wenn ich manches anders machen würde oder auch eben nicht verstehe
- ich immer ein offenes Ohr habe, ob für schöne oder weniger schöne Geschichten
- ich mich nicht zurückgesetzt fühle, auch wenn sich unsere Wege mal für eine Zeit lang trennen
- ich mir darüber bewusst bin, dass die miteinander verbrachte Zeit wertvoll ist und die Momente nicht wiederholbar sind
- ich meinen Mund halte, auch wenn es mir schwerfällt
- ich meine Freunde niemals verletzen möchte und mich – wenn es dennoch geschieht – entschuldige
- ich mich in der Beziehung mit ihnen reflektiere und darüber nachdenke, was ein eventuelles Problem mit mir zu tun hat bzw. was ich getan/gesagt habe, sodass das Problem entstanden ist
- ich weiß, dass Freundschaft niemals durch Geld ersetzt werden oder gekauft werden kann
- ich mir darüber bewusst bin, dass eines Tages entweder ich oder die Menschen, die mir etwas bedeuten, nicht mehr da sein werden und auch jetzt schon darüber traurig sein darf
- es genau diese Beziehungen sind, die mein Leben bereichern und bunt machen
- ich weiß, dass ich mich auf meine Freunde verlassen kann und wir uns auch manches ‚rein sagen‘ können, ohne befürchten zu müssen, dass die Freundschaft darunter leidet, sondern im Gegenteil wissen, dass es der bzw. die andere einfach nur gut mit uns meint
- diese Beziehungen länger halten (können) als Liebesbeziehungen und ein oft gesünderes Fundament haben
- es sich um Menschen handelt, die auch in dunklen Tagen nicht von meiner Seite gewichen sind, sondern diese mit mir durchschritten und mir ihre Fürsorge gezeigt haben.
Ich danke meinen Freunden, dass sie in meinem Leben sind und hoffe, dass wir uns noch lange begleiten und WERT-volle Momente miteinander teilen dürfen.
"Im Grunde sind es doch die Verbindungen zu Menschen, die dem Leben einen Sinn geben."
(Wilhelm von Humboldt)
Verbundenheit
Gestern nahm ich an einem Zoom Meeting teil, das alle 2 Wochen stattfindet, und in welchem es sich um das Thema ‚Bewusstsein‘ dreht. Gestern sprachen wir über ‚Verbundenheit‘. Es ging darum, wie wir Verbundenheit wahrnehmen, warum es sich manchmal so anfühlt, dass wir jemanden schon seit Jahren zu kennen glauben – auch wenn wir die Person zum ersten Mal treffen – und was ‚ungesunde‘ Verbundenheit bedeutet, d.h. wenn Menschen in abhängigen Beziehungen gehalten werden.
Eine wesentliche Frage ist die nach der Sehnsucht des Menschen nach Verbundenheit. Warum sehnen wir uns danach und wo suchen wir die Verbundenheit bzw. wollen wir sie erfahren? Oft versuchen wir, Verbundenheit in Liebesbeziehungen zu erfahren und sind dann oft enttäuscht, wenn der Partner bzw. die Partnerin diese Sehnsucht nicht erfüllen kann. Dann entstehen Defizite, wir sind enttäuscht, fühlen uns nicht geliebt und suchen nach dem nächsten Menschen, der uns unsere Sehnsucht erfüllen soll. Doch damit machen wir nicht nur uns, sondern auch die Partner unglücklich und verletzten nicht nur ihre, sondern auch unsere Gefühle.
Ich kenne das natürlich auch von früher, denn die Suche nach der Liebe und der Erfüllung meiner Sehnsucht durch einen Partner hat auch mich immer wieder angetrieben. Natürlich konnte mir das niemand geben und das Unglücklichsein sowie Scheitern der Beziehung war vorprogrammiert. Aber es gab einen anderen Weg für mich: die Suche nach mir selbst und meinem wahren Wesen. Das führte mich schließlich zu einer tiefen Verbundenheit mit mir selbst – mit vielen Auf und Abs – und dazu, dass ich mir die Erfüllung selbst geben konnte.
Dieser Weg ist der Weg in die eigene Autonomie. Wenn du dich mit dir selbst verbunden fühlst, dann spürst du in dir Frieden und Ruhe, dann bist du nicht mehr von der Liebe anderer Menschen abhängig und das Schönste ist: die wahre Liebe kommt dann meist ganz von selbst (hier gebe ich natürlich keine Garantie, denn die Lernaufgaben im Leben sind unterschiedlich 😊).
Wir sehen uns nach Verbundenheit, weil wir es früher als Kinder waren und durch unsere Sozialisation herausgefallen sind. Die Verbundenheit mit allem was ist, ist in uns abgespeichert, und die Sehnsucht danach immer da, einmal mehr oder weniger.
Wenn wir uns mit anderen Menschen verbunden fühlen, dann fließt eine Energie von Zugehörigkeit und Wohlwollen durch uns zu anderen und zieht uns gegenseitig an. Hier ist es aber wichtig, sich nicht von anderen benutzen zu lassen oder selbst andere Menschen zur eigenen Bedürfnisbefriedigung zu benutzen. Verbunden zu sein bedeutet: ich sein, wir werden. Also die eigene Autonomie zu leben und nicht mehr in sogenannten symbiotischen verstrickten Beziehungen zu sein oder diese zu suchen. Dazu braucht es Bewusstsein für sich selbst und die Beziehungssysteme, in denen man sich befindet.
Verbundenheit mit sich und anderen zu spüren ist möglich. Es ist nicht von heute auf morgen zu ermöglichen, und das wäre auch schade, da wir uns dann sehr vieler Erfahrungen berauben würden, die wir für unsere Entwicklung brauchen.
Du möchtest mir mitteilen, wie du das empfindest? Schreibe mir gerne unter Kontakt Beziehungs-Werkstatt Westerwald
„Was wirklich ansteckend ist, ist das Glück, das Menschen ausstrahlen, die Verantwortung für sich übernommen haben. Das sind Menschen, die in sich eine Verbundenheit mit sich selbst und dieser Welt hergestellt haben, die sie glücklich macht. Diese Menschen führen ein Leben, welches wir jedem auf dieser Welt nur wünschen können.“ (Prof. Gerald Hüther)
Begegnungen
‚Alles braucht seine Zeit‘ – so heißt es. Nun hat es auch einige Zeit gebraucht, bis ich wieder einen Blog schreibe. Ein blöder Virus hatte mich erwischt, ich war einfach nur erschöpft, für mich eher ungewöhnlich. Nun aber bin ich wieder fit und möchte heute über unerwartete und bereichernde Begegnungen schreiben.
Vor ein paar Tage hatte ich das Vergnügen beim einem Netzwerktreffen von Frauen einen Impulsvortrag zum Thema ‚Selbstbewusste Kommunikation in einer von Männern dominierten Branche‘ zu halten. Es hat mir viel Spaß gemacht, vor den Frauen zu sprechen und sie mit meinen Ideen bzw. Ansätzen zu inspirieren. Noch schöner aber war der Austausch nach dem Vortrag im Rahmen der einzelnen Begegnungen und das Feedback, das ich von den Frauen erhalten habe.
Menschen zu begegnen und uns mit ihnen auszutauschen, ist ein wichtiger Teil in unserem Leben. Sei es in der Firma oder bei anderen Gelegenheiten. Auch wenn uns nicht jeder Mensch sympathisch sein muss (und umgekehrt) und manche Begegnungen auch unangenehm sind, so sind wir doch von der gleichen Art und können voneinander lernen. Aber wenn die ‚Wellenlänge‘ dieselbe ist, dann spüren wir – neben dem, was wir sprechen – noch etwas anderes: Glück, Freude, Weite, Wohlwollen, Strahlen, Angenommensein und Dinge, die wir mit Worten schlecht ausdrücken können. Das macht unser Menschsein aus. Darauf können wir uns verlassen, wenn wir Menschen um uns haben, die uns wohl gesonnen und für uns da sind, auch wenn es uns einmal nicht so gut geht.
Tragfähige und gute Beziehungen untereinander – sie sind ganz wichtig, um uns zufrieden und aufgehoben zu fühlen. ‚Echte‘ Menschen, die uns in die Augen sehen und uns wahrnehmen. Die auf unsere Mimik reagieren und uns spiegeln.
Ich habe heute ein Interview mit Bruder David Steindl-Rast, der dieses Jahr 98 Jahre alt wird und den ich schon einmal erwähnt habe, gehört. Er sagt darin unter anderem, wie wichtig es ist liebeswürdig zueinander zu sein und einander Freude zu machen (David Steindl-Rast: Was ist der Sinn des Lebens? | Sternstunde Religion | SRF Kultur (youtube.com) bei ca. 32,10 Minuten).
Ich finde, dass er damit absolut recht hat. Wenn wir Menschen liebenswürdig gegenübertreten – auch denen, mit denen es problematisch ist, z.B. im Beruf – und Wohlwollen aussenden, dann führt das zu einer inneren Freude, die wir ausstrahlen und auf die andere dann reagieren. Wir – oftmals Frauen – sind so häufig, aus welchen Gründen auch immer, damit beschäftigt perfekt aufzutreten, sodass wir vergessen, einfach nur freundlich und liebenswürdig – nicht zu verwechseln mit ‚liebenswert‘! – zu sein.
Das ist Bereicherung – zumindest in meinem Leben. Natürlich ist es schön, mit meiner Arbeit Geld zu verdienen, aber der eigentliche Wert sind die Begegnungen, die mein Sein bereichern.
Wertvoll ist,
- wenn ich spüre, dass ich Menschen mit meinen Impulsen auf ihrem Weg ein Stück weiterbringe,
- dass wir uns zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort begegnen und uns unterstützen,
- wenn wir einander wohl gesonnen sind und uns nicht als Konkurrentinnen oder Konkurrenten sehen.
Wie siehst du das? Lass es mich gerne wissen unter Kontakt Beziehungs-Werkstatt Westerwald
‚Wir sind Leben inmitten von Leben, das Leben will.‘ – so Albert Schweitzer.
Lächeln
Es gibt immer wieder Menschen, die mich inspirieren. Manche schon lange, manche immer wieder und manche erst seit kurzem. Ein Mensch, der mich immer wieder inspiriert und vor dessen Weisheit ich tiefen Respekt empfinde, ist der Benediktinermönch Bruder David Steindl-Rast. Ich weiß gar nicht mehr, wann und wie ich auf ihn aufmerksam geworden bin, doch das Wichtigste ist, dass ich auf ihn getroffen bin. Er ist aus Wien, ist mittlerweile 97 Jahre alt und lebt seit 1953 in den USA. Eines seiner Themen ist das Thema ‚Dankbarkeit‘, dazu gibt es auch eine Website Welcome to Grateful Living, vielleicht spricht sie dich an.
Heute habe wieder einmal in seinem Buch ‚Einladung zur Dankbarkeit’ geblättert und bin an folgendem Satz hängengeblieben: „Frage dich nicht ‚wie hole ich am meisten aus dem Tag heraus‘, sondern ‚wie kann ich heute jemanden ein wenig glücklicher machen‘.“
Dieser Satz hat mich nun dazu inspiriert, den heutigen Blog zu schreiben.
Denn ist es nicht so, dass wir vor allem heute immer mehr darauf ausgerichtet sind, unseren Tag effizient zu gestalten? Wie wir alles (was auch immer dazu gehört) ‚unter einen Hut bringen‘ müssen (oder glauben zu müssen). Dass wir uns darüber definieren, was wir geleistet haben, und wie toll oder weniger toll wir uns dann wahrnehmen?
Ist es nicht so, dass viele dann am Ende des Tages einfach nur erschöpft sind, von dem was sie alles aus dem Tag ‚herausgeholt‘ haben? Dass sich keine Erfüllung, sondern stattdessen Leere ausbreitet, was dazu führt, dass man versucht noch mehr zu erreichen, um sich endlich großartig zu finden.
Wie wäre es, einfach nur mal zwischendurch zu lächeln?
„Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln“ sagt ein Sprichwort. Wenn wir uns anlächeln, dann tritt ein Entspannungseffekt ein und wir signalisieren dem Gegenüber Wohlwollen. Wir können uns somit gegenseitig etwas Gutes tun. Nun das ist nichts Neues, doch ich finde es immer wieder wichtig, sich dessen bewusst zu werden.
Wir Menschen sind fühlende Wesen und brauchen gegenseitige Zuwendung, dazu braucht es gar keine körperliche Berührung, es reicht auch die Berührung auf Herzensebene. Wenn jemand mein Herz berührt, dann empfinde ich großes Glück und ein Strahlen macht sich in meinem Herzen breit. Dann spielt es keine Rolle, ob ich etwas geleistet habe oder nicht, denn die Berührung meines Herzens beruht nicht auf einer Bedingung, die ich erfülle.
Bedingungslos – jemanden anlächeln, glücklich machen, einfach sein.
Was kannst du tun, um jemanden heute ein wenig glücklicher zu machen? Vielleicht ein Lächeln, das du dem Menschen an der Supermarktkasse schenkst? Oder irgendjemandem, den du auf der Straße oder im Bus siehst? Oder was auch immer du meinst, tun zu können. Lass es mich auch gerne unter Kontakt Beziehungs-Werkstatt Westerwald wissen.
Wenn wir etwas in unserem Zusammenleben und in unserer Welt verändern wollen, dann muss es sich dabei nicht um großartige Taten handeln. Es genügt schon, wenn wir im gegenseitigen Miteinander und in unseren Beziehungen mehr Dankbarkeit füreinander und vor allem mehr Respekt voreinander empfinden. Das können wir im Kleinen ändern und irgendwann ist es dann eine große Welle, die sich ausbreitet und in neues Bewusstsein füreinander führt.
Daran wollte ich uns mit diesem Beitrag wieder erinnern.
Frau sein 1
Vor ein paar Tagen fiel mir ein Buch in die Hand, welches meine Freundin aus Wien hier vergessen hatte. Darin geht es um die Wiederentdeckung der weiblichen Kräfte und wie dies gelingen kann. Es ist ein gutes Buch und mit Sicherheit gibt es viele wertvolle Anregungen, wie zum Beispiel verschiedene Arten von Meditation, darin. Im Grunde habe ich nicht wirklich etwas Neues entdecken können, aber das Buch hat mich dazu inspiriert, den heutigen Blog zum Thema ‚Frau sein‘ zu schreiben. Und da er die Nummer 1 trägt, wird es nicht der letzte sein. Ich bin gespannt, was sich daraus weiterentwickelt und habe schon eine Ahnung in mir.
Es ist sehr wichtig, Bücher über dieses Thema zu schreiben und Frauen zu ermutigen, achtsamer mit sich umzugehen und mehr Bewusstheit für sich sowie ihren Körper zu entwickeln. Denn wir haben, was das Thema Selbstfürsorge betrifft, immer noch einen großen Aufholbedarf.
Um für dich selbst besser sorgen zu können, ist es allerdings wichtig herauszufinden, was dich bis jetzt daran gehindert hat, genau das zu tun. Die Ursachen dafür sind den meisten Menschen überhaupt nicht bewusst. Sie liegen nämlich auf einer unbewussten Ebene und sind daher sehr schwer zu identifizieren. Dazu bedarf es jemanden, der über das nötige Wissen verfügt und weiß, wie man diese Muster entdeckt sowie auflöst. Das ist meine Aufgabe.
Nicht gut für sich zu sorgen bzw. gut auf sich zu schauen, liegt gerade bei Frauen oft an einem Mangel an Selbstwertgefühl sowie Selbstachtung. Das Fundament wird in der Kindheit geschaffen, das Muster zieht sich dann weiter durch die Jugend hinein in das Erwachsenenalter und kann sie auch – sollten sie bis dahin nichts ändern – bis zum Tod begleiten. ‚Ich bin halt so‘ – heißt es dann oft. Ich frage meine Klientinnen dann, ob sie glauben, dass sie so auf die Welt gekommen sind. Meistens lautet die Antwort: ‘eigentlich nicht‘. Dann machen wir uns auf die Spurensuche und entdecken in Folge, dass die Muster in der Regel aus dem Familiensystem übernommen wurden. Das betrifft übrigens nicht nur Frauen zwischen 40 und 70 plus, sondern auch jüngere.
In der Arbeit mit Frauen tauchen immer wieder sehr ähnliche Themen auf, unabhängig von Herkunft, Bildung und Wohlstand. Es sind sich wiederholende Muster und Dynamiken, die auf einer vollkommen unbewussten Ebene liegen. Daher ist die Auseinandersetzung mit sich selbst und der eigenen Biografie so wichtig, um dem Leben bewusst eine andere Richtung zu geben. Frauen sind aus meiner Erfahrung hier viel aufgeschlossener als Männer. Dabei haben die Rollen, die wir als Frauen und Männer in unserer doch so modernen Gesellschaft haben, immer noch einen großen Anteil. Männer stellen sich zum Bespiel einfach weniger in Frage, das kann ‚frau‘ durchaus von ihnen lernen 😊.
Aus meiner eigenen Lebenserfahrung – ich hatte natürlich auch unbewusste Muster aufzulösen, um in meine Kraft zu kommen – und die Arbeit mit vielen Frauen kann ich dir mit Gewissheit sagen, dass das in uns Frauen schlummernde Potential ein riesiges ist. Und es ist ganz wichtig, dieses zu erwecken, da es immer noch keine Balance zwischen der weiblichen und der männlichen Energie gibt. Das führt dazu, dass es in vielen Bereichen – wie zum Beispiel bei der Anzahl der weiblichen Führungskräfte in Unternehmen – nur sehr langsam eine Entwicklung gibt. Ich habe vor vielen Jahren ein Konzept dazu entwickelt und daher Einblick in das Thema. Mehr dazu in weiteren Blogs.
Die Qualitäten, die Frauen in die Welt bringen sind vor allem die Intuition, aber auch Fürsorglichkeit, Mitgefühl, Verbundenheit mit dem eigenen Körper, Feinfühligkeit, Sanftheit, Kreativität und viele mehr. Dies alles sind Qualitäten, die es in unserer Welt braucht, um ein gesundes Miteinander zu leben. Und wer wünscht sich das nicht von uns?
Viele Frauen haben sich bzw. ihre wahre Natur verloren und fühlen sich dann auch ‚lost‘. Doch es sind nur unbewusste Muster, die dich von deinem Wesenskern fernhalten. Sie zu erkennen und dann bewusst aufzulösen, bringt dir eine Freiheit, die dir niemand mehr nehmen kann und die dich in dein wahres Potential führt.
Um mit Dr. Martin Luther King jr. zu sprechen: Du musst nicht den ganzen Weg sehen. Mach einfach den ersten Schritt.
In deine unfassbar große Kraft als Frau.
Ich freue mich auf deine Impulse unter Kontaktinformationen Beziehungs-Werkstatt Barbara Sipos
Selbstfürsorge
Was bedeutet eigentlich Glück? Es ist ein viel strapaziertes Wort mit sehr vielen Bedeutungen. Vor allem ist es mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen, die Menschen davon haben, verbunden.
Ich fühle mich seit gestern mal wieder besonders glücklich. Es ist ein Gefühl, das mit Worten nur unzulänglich beschrieben werden kann. Eigentlich ist es für mich ein Gefühl der inneren Weite, einer tiefen Verbindung mit mir und allem, was um mich herum ist. Es ist das innere Wissen, dass alles in meinem Leben – so wie es ist – gut ist, auch wenn es mal nicht so gut ist.
Was mir jedoch immer wieder besonders auffällt ist, dass ich besonders dann im Frieden mit mir und mit allem bin, wenn ich gut für mich sorge. Nicht, dass ich das die letzten Jahre nicht getan hätte. Aber der Hauskauf und alles, was damit verbunden war wie zum Bespiel die Renovierung, hat einiges an Energie gekostet, die ich an anderer Stelle nicht aufbringen konnte und für die nun der Raum da ist.
Ich bin sehr gern für andere Menschen da und liebe meine Berufung als Coach. Dennoch ist es – im Sinne der Selbstfürsorge – wichtig, für mich selbst zu sorgen. Das war für mich im Laufe meines Lebens genauso eine Lernaufgabe wie es für viele andere Menschen ist. Die Erfahrung in meiner Arbeit hat mir gezeigt, dass besonders Frauen dazu neigen, mehr für andere als für sich selbst da zu sein. Daraus entsteht sehr oft ein Energiedefizit und in der Folge Unzufriedenheit. Es fehlt die Verbindung mit sich selbst, man ‚spürt sich‘ nicht.
Die Verbindung mit sich selbst wiederzufinden, bedarf nicht unbedingt großer Anstrengungen. Was es für dich sein kann, weiß ich nicht, aber ich bin mir sicher, es gab Momente in deinem Leben, in denen du sie ganz intensiv gespürt hast. Vielleicht bei einem Spaziergang oder beim Betrachten eines schönen Bildes.
Die Verbindung zu dir selbst ist auch wichtig für deine Selbstentfaltung. Wir haben so viele Facetten in uns und wissen es oft nicht. Mir wurde einmal gesagt, dass ich wahnsinnig bunt bin – und damit war nicht mein Äußeres gemeint. Das war mir in dieser Form auch nicht bewusst, aber der Mann – ein Physiotherapeut – hatte recht damit. Ich habe so viele Facetten, dass es manchmal auch anstrengend ist – für mich und meine Umgebung.
Vielleicht magst du mich wissen lassen (Kontaktinformationen Beziehungs-Werkstatt Barbara Sipos), was für dich Selbstfürsorge bedeutet oder wann du dich besonders mit dir verbunden fühlst. Der Blog soll nicht nur ein Monolog sein. Ich freue mich, wenn daraus ein Dialog wird, denn wir können alle voneinander lernen und uns mit unseren Erfahrungen ‚be-reich-ern‘. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Orientierung
Es ist der 29.12. 2023. Das alte Jahr geht, ein neues Jahr kommt. Wobei, kommt ein neues Jahr? Die Zeit ist etwas, was wir Menschen brauchen, um uns zu orientieren, sie wird auch psychologische Zeit genannt. Die Einteilung in Jahre, Monate, Tage, Stunden Sekunden usw. – wir machen dadurch die Erfahrung des Älterwerdens und bewegen uns damit auch in selbst gesetzten Grenzen. Aber wir brauchen die Zeit bzw. die Zeiteinteilung.
Doch das Thema, das mich gerade bewegt und zu dem ich – aufgrund eines tiefen Impulses in mir – schreibe ist ein anderes.
Was wird das neue Jahr bringen? Wir sehen uns einer Welt gegenüber, die sich immer mehr von der entfernt, die wir kennen. Zumindest diejenigen von uns, die in meinem Alter, etwas jünger und natürlich älter sind. Wohin gehen wir als Zivilisation, als Gesellschaft? Hier im sogenannten Westen, aber auch überall anders auf der Welt. Haben wir die Entwicklung des (menschlichen) Lebens auf dieser Erde in der Hand, haben wir überhaupt noch eine Chance als Teil der Evolution zu überleben oder sind wir dabei einfach alles zu zerstören? Inwieweit können wir Entwicklungen aufhalten, die unsere Gesellschaft erschüttern und auch bedrohen? Was können wir Gewalt, Hass, Verleumdung, Gier u.v.m. entgegensetzen? Wollen wir diesen Irrungen des menschlichen Geistes überhaupt etwas entgegensetzen?
Ich habe heute wieder viel in Texten gelesen, die mir wichtig sind und die ich immer wieder lesen kann. Es gibt einige Menschen, an deren Weisheit ich mich orientiere. Einer davon ist Claus Eurich, den ich als Autor, Vortragenden und Weisheitslehrer sehr schätze. Seinen Blog Blog | Interbeing lese ich regelmäßig und habe heute für mich wieder einige Erkenntnisse gewonnen.
Eine davon ist, dass mein Impuls mein Haus damals zu kaufen, um einen Ort des ‚zur Ruhe Kommens‘ für andere Menschen zu schaffen, der richtige gewesen ist. Denn – so Claus Eurich – es ist wichtig, in diesen stürmischen und transformativen Zeiten, kleine soziale Inseln der Hoffnung zu gestalten, die im Sturm der Wandlung Geborgenheit schenken.
Eine weitere (nicht neue, aber immer wieder wichtige) Erkenntnis ist die, dass wir – die wir uns eine friedvolle Welt wünschen, in der alle Lebewesen in Würde leben können – immer etwas bewirken können. Wir können das sein, was wir uns ersehnen. Wir (also Menschen meiner Altersgruppe) werden das in diesem Leben vermutlich nicht mehr erleben, aber wir können den Boden dafür bereiten.
Wenn wir uns mehr Licht in der Welt wünschen, dann müssen wir selbst wie ein Licht leuchten. Ich glaube an den Menschen, wir sind soviel mehr als wir mit dem Verstand begreifen können. Wir tragen alles in uns, das sogenannte ‚Gute‘ und ‚Böse‘. Die Frage ist, worauf richten wir unseren Fokus? Auf das Schreckliche, das in der Welt geschieht oder auf das Schöne, das es z.B. allein in der Natur gibt.
Wir werden die Dinge nicht von heute auf morgen ändern, diese Betrachtungsweise wäre vollkommen naiv. Aber die Ausrichtung auf das, was wir uns in Zukunft für eine gesunde Erde bzw. Schöpfung, deren Teil wir als Menschen sind, wünschen, können und müssen wir bewusst tagtäglich praktizieren. Eine Trägheit des Bewusstseins, wie sie derzeit vorherrscht, können wir uns nicht mehr erlauben.
So kann ein Vorsatz für das neue Jahr 2024 (und darüber hinaus) folgender sein: ich richte mich darauf aus, dass durch mich sowie mein Handeln immer mehr Liebe und Güte in die Welt kommt.
Die Liebe ist eine starke transformative Kraft und der Mensch fähig, Liebe zu geben und zu nehmen. Das ist ein unermessliches Potential in uns!
Nutzen wir es – zum Wohle der gesamten Schöpfung.
In diesem Sinne wünsche ich dir ein ‚erfolg-REICHES‘ neues Jahr 2024.