‚Alles braucht seine Zeit‘ – so heißt es. Nun hat es auch einige Zeit gebraucht, bis ich wieder einen Blog schreibe. Ein blöder Virus hatte mich erwischt, ich war einfach nur erschöpft, für mich eher ungewöhnlich. Nun aber bin ich wieder fit und möchte heute über unerwartete und bereichernde Begegnungen schreiben.
Vor ein paar Tage hatte ich das Vergnügen beim einem Netzwerktreffen von Frauen einen Impulsvortrag zum Thema ‚Selbstbewusste Kommunikation in einer von Männern dominierten Branche‘ zu halten. Es hat mir viel Spaß gemacht, vor den Frauen zu sprechen und sie mit meinen Ideen bzw. Ansätzen zu inspirieren. Noch schöner aber war der Austausch nach dem Vortrag im Rahmen der einzelnen Begegnungen und das Feedback, das ich von den Frauen erhalten habe.
Menschen zu begegnen und uns mit ihnen auszutauschen, ist ein wichtiger Teil in unserem Leben. Sei es in der Firma oder bei anderen Gelegenheiten. Auch wenn uns nicht jeder Mensch sympathisch sein muss (und umgekehrt) und manche Begegnungen auch unangenehm sind, so sind wir doch von der gleichen Art und können voneinander lernen. Aber wenn die ‚Wellenlänge‘ dieselbe ist, dann spüren wir – neben dem, was wir sprechen – noch etwas anderes: Glück, Freude, Weite, Wohlwollen, Strahlen, Angenommensein und Dinge, die wir mit Worten schlecht ausdrücken können. Das macht unser Menschsein aus. Darauf können wir uns verlassen, wenn wir Menschen um uns haben, die uns wohl gesonnen und für uns da sind, auch wenn es uns einmal nicht so gut geht.
Tragfähige und gute Beziehungen untereinander – sie sind ganz wichtig, um uns zufrieden und aufgehoben zu fühlen. ‚Echte‘ Menschen, die uns in die Augen sehen und uns wahrnehmen. Die auf unsere Mimik reagieren und uns spiegeln.
Ich habe heute ein Interview mit Bruder David Steindl-Rast, der dieses Jahr 98 Jahre alt wird und den ich schon einmal erwähnt habe, gehört. Er sagt darin unter anderem, wie wichtig es ist liebeswürdig zueinander zu sein und einander Freude zu machen (David Steindl-Rast: Was ist der Sinn des Lebens? | Sternstunde Religion | SRF Kultur (youtube.com) bei ca. 32,10 Minuten).
Ich finde, dass er damit absolut recht hat. Wenn wir Menschen liebenswürdig gegenübertreten – auch denen, mit denen es problematisch ist, z.B. im Beruf – und Wohlwollen aussenden, dann führt das zu einer inneren Freude, die wir ausstrahlen und auf die andere dann reagieren. Wir – oftmals Frauen – sind so häufig, aus welchen Gründen auch immer, damit beschäftigt perfekt aufzutreten, sodass wir vergessen, einfach nur freundlich und liebenswürdig – nicht zu verwechseln mit ‚liebenswert‘! – zu sein.
Das ist Bereicherung – zumindest in meinem Leben. Natürlich ist es schön, mit meiner Arbeit Geld zu verdienen, aber der eigentliche Wert sind die Begegnungen, die mein Sein bereichern.
Wertvoll ist,
- wenn ich spüre, dass ich Menschen mit meinen Impulsen auf ihrem Weg ein Stück weiterbringe,
- dass wir uns zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort begegnen und uns unterstützen,
- wenn wir einander wohl gesonnen sind und uns nicht als Konkurrentinnen oder Konkurrenten sehen.
Wie siehst du das? Lass es mich gerne wissen unter Kontakt Beziehungs-Werkstatt Westerwald
‚Wir sind Leben inmitten von Leben, das Leben will.‘ – so Albert Schweitzer.