Glück

Heute bin ich besonders glücklich. Du fragst dich vielleicht warum und daher möchte ich dir darüber berichten. Ich denke, es liegt daran, dass ich in der letzten Woche meinem Wesenskern wieder ein Stück nähergekommen bin. Denn natürlich bin auch ich noch nicht da, wo ich am Ende meines Lebens gerne sein würde, nämlich in der vollkommenen Erkenntnis des Seins an sich. Ob ich diese jemals erlangen werde, weiß ich nicht. Eigentlich ist es unwichtig, doch dennoch ein Wunsch in mir. Der Weg ist das Ziel heißt es ja, und genauso empfinde ich das auch.

Der Weg war und ist nicht einfach, doch das spielt keine Rolle. Es geht nicht darum, dass ich in einem dauerhaft glücklichen Zustand bin, was immer diesen auch ausmacht. Denn wir brauchen die Täler des Lebens, damit wir in unsere Tiefen eintauchen und aus denen dann wieder auftauchen. Je tiefer wir tauchen, desto stiller wird es um uns herum und auch in uns. Die Stille ist es, der wir hin und wieder lauschen sollten. Dann haben wir Gelegenheit eine Stimme in uns zu hören, nennen wir sie gerne Intuition oder innere Stimme. Sie zu hören ist wie ein Instrument zu lernen, Schritt für Schritt bis dorthin, dass wir wunderbare Stücke mit ihr spielen können. Die innere Musik zu hören, ihr zu lauschen und sich ihr hinzugeben – das ist ein wunderbares Gefühl und schafft in uns eine Freude, die uns strahlen lässt.

Strahlen – das hat auch viel mit Ausstrahlung zu tun. Hier meine ich nicht die ausschließlich äußere Ausstrahlung, die heutzutage mit Bildbearbeitungsprogrammen hergestellt werden kann. Ich meine das innere Strahlen, das sich dann in ein Strahlen nach außen ausbreitet.

Wir Menschen haben die Fähigkeit zu strahlen, warum tun wir es nicht viel öfter? Warum suchen wir nicht öfter die Stille in uns. Es gibt immer einen kleinen Moment das zu tun, vielleicht vor dem Schlafengehen? Das Laute im Außen gibt bei vielen den Ton an. Doch müssen wir immer darauf hören? Ist es tatsächlich das Bestimmende in unserem Leben?

Vielleicht fragst du dich einmal, worauf es in deinem Leben eigentlich ankommt. Was dich gestern oder heute glücklich gemacht hast. Und wenn du nichts findest, dann frage dich, was dich vom Glücklichsein abschneidet. Meistens sind es nicht furchtbare Schicksalsschläge, die es natürlich gibt. Oft ist es einfach nur der Gedanke, nicht gut genug oder nicht erfolgreich genug zu sein oder nicht geliebt zu werden. Es sind aber nur Gedanken, doch ist es wirklich so? Aus meiner Erfahrung sind es in der Regel, die eigenen Ansprüche an uns selbst und vor allen, die Vergleiche mit anderen Menschen, die wir anstellen. Da können wir nur verlieren.

Sich mit seinen Schwächen zu akzeptieren und anzunehmen – das ist ein großer Schritt zum Glücklichsein. Und nicht nur das. Es bringt uns auf dem Weg zu unserem Wesenskern – das was uns wirklich ausmacht – immer näher. Sich selbst auszudrücken, egal worin – das ist eine Fähigkeit, die den Menschen ausmacht. Eine großartige Fähigkeit finde ich. Der Mensch ist ein Wunder und verfügt über ein Bewusstsein, dessen Potential uns noch nicht einmal annähernd klar ist. Mich macht die Entwicklung meines Bewusstseins unglaublich glücklich und friedvoll. Ich hoffe, noch lange hier auf dieser wunderbaren Erde leben zu dürfen und meinem Wesenskern – auch durch meine Berufung – Ausdruck zu verleihen.